Tierwohlbeiträge für Milchkühe und Tierarzt- und Besamungskosten

Das Journal «agriculture» veröffentlichte eine Studie von Basil Odermatt, die den Zusammenhang zwischen zwei Direktzahlungsprogrammen zur Förderung des Tierwohls und den Tierarzt- und Besamungskosten für Milchkühe untersuchte. Die Resultate zeigen, dass höhere Tierwohl-Standards einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Situation des Betriebs haben können.

In der Schweiz existieren zwei Direktzahlungsprogramme zur Förderung des Tierwohls. Beim BTS (besonders tierfreundliche Stallhaltung) - Programm müssen Milchkühe in Gruppen gehalten werden und Zugang zu einem separaten Liegebereich haben. Das RAUS (regelmässiger Auslauf im Freien) - Programm verlangt, dass Milchkühen im Sommer Auslauf auf der Weide gewährt wird und sie im Winter regelmässig ins Freie gelassen werden.

Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen diesen Tierwohlbeiträgen und den Tierarzt- und Besamungskosten. Die Analyse stützt sich auf die mehr als 21'000 Beobachtungen von Milchviehbetrieben zwischen 2004 und 2014 basierend auf den Daten der Zentralen Auswertung von Agroscope. Diese Beobachtungen wurden mittels eines Propensity-Score-Verfahrens gewichtet und in einem linearen Regressionsmodell verwendet. Damit konnten doppelt robuste Effekte für das BTS- und RAUS-Programm geschätzt werden.

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass Betriebe, die an beiden Programmen teilgenommen haben, im Vergleich zu nicht teilnehmenden Betrieben 10% geringere Tierarztkosten aufweisen. Die Teilnahme an Tierwohl-Förderprogrammen kann somit einen zusätzlichen positiven Effekt auf das Einkommen eines Milchviehhaltungsbetriebs haben.

Download publizierter Artikel in MDPI Journal Agriculture