Wirkungen von Sharing-Angeboten im Langsam- bzw. Aktivverkehr

In vielen Städten gibt es Sharing-Angebote wie E-Scooter, E-Bikes und Velos. Kurzfristig ersetzen diese oft Fusswege und öffentliche Verkehrsmittel. Doch wie wirken die Angebote langfristig auf die Mobilitätsgewohnheiten? Das Projekt von Jürg Artho und Corinne Moser im Rahmen von Energieforschung Stadt Zürich gibt Antworten.

Sharing-Angebote für E-Scooter, E-Bikes und Velos werden in der Stadt Zürich und in angrenzenden Gemeinden vor allem für Freizeitzwecke und zum Pendeln genutzt. Oft wird ins Feld geführt, diese Angebote würden vor allem genutzt, um Fusswege und Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu umgehen. Ein Projekt von Jürg Artho und Corinne Moser (econcept) im Rahmen von Energieforschung Stadt Zürich zeigt anhand einer Umfrage bei rund 600 Kunden/innen auf, dass dem nicht unbedingt so ist.

Tatsächlich gaben nur rund 4 Prozent der befragten Kunden/innen an, auf ihrer letzten Fahrt mit einem Sharing-Fahrzeug eine Autofahrt ersetzt zu haben. Bei der längerfristigen Betrachtung der Wirkungen zeigte sich jedoch, dass Sharing-Angebote erheblich zu einer abnehmenden Nutzung von Autos sowie Taxis/Uber führen werden: Gut ein Viertel der Sharing-Nutzenden dürfte je länger je öfter das Auto stehenlassen oder tut dies bereits regelmässig. Ausserdem deutet die Befragung darauf hin, dass Nutzerinnen und Nutzer längerfristig verstärkt verschiedene Verkehrsmittel miteinander kombinieren und damit multimodaler unterwegs sein werden.

Somit besteht ein substanzielles Potenzial von Sharing-Fahrzeugen für Beiträge zur multimodalen Mobilität, wobei sie als Ergänzung statt als Konkurrenz zum öffentlichen Verkehr fungieren werden. Neben der positiven Wirkung durch die Substitution von Autofahrten ist die Ökobilanz der Sharing-Fahrzeuge ein zentraler Hebel für eine positive Klimawirkung.

Link zum Projekt

Zusammenfassung

Projektbericht