Tages- und Nachtstrukturen zur Entlastung betreuender Angehöriger

Tages- und Nachtstrukturen für kranke, behinderte, psychisch beeinträchtigte und ältere Personen spielen eine zentrale Rolle bei der Entlastung betreuender Angehöriger. Ein Forschungsprojekt liefert erstmals einen umfassenden Überblick über das Angebot und die Einflussfaktoren der Inanspruchnahme von Tages- und Nachtstrukturen.

Das von econcept und der ZHAW im Rahmen des Förderprogramms «Entlastungsangebote für betreuende Angehörige» durchgeführte Forschungsprojekt offenbart eine grosse Vielfalt an Tages- und Nachtstrukturen in der Schweiz. Diese Vielfalt basiert oft auf einer Spezialisierung für spezifische Altersgruppen, Krankheiten oder Beeinträchtigungen. Es lassen sich aber teils grössere Lücken im Angebot ausmachen.

Der Leidensdruck der Angehörigen ist über alle betrachteten Zielgruppen hinweg der entscheidende Einflussfaktor für die Inanspruchnahme einer Tages- oder Nachtstruktur. Neben dem konkreten Betreuungs- und Pflegebedarf sowie der Zustimmung der betreuungsbedürftigen Personen sind zudem insbesondere die Finanzierung und deren administrative Sicherstellung sowie das tatsächlich in der Region bestehende Angebot relevant. Auch die Lebenslage der Nutzenden sowie ihrer Angehörigen ist entscheidend.

Ebenfalls eine bedeutende Rolle im Hinblick auf eine Inanspruchnahme spielen angebotsseitige Faktoren, insbesondere die Zugänglichkeit und Niederschwelligkeit der Tages- und Nachtstruktur in Form flexibler Öffnungszeiten, der Möglichkeit zur kurzfristigen Nutzung, bewältigbarer Distanz zum Wohnort und eines Fahrdienstes. Auch das konkrete Dienstleistungsangebot, das möglichst bedürfnisgerechte, aktivierende Beschäftigungen umfassen soll, sowie die Zusammenarbeit mit dem Personal einer Institution fallen massgeblich ins Gewicht.

Das Forschungsprojekt macht in fünf Bereichen einen Handlungsbedarf aus:

  • Schliessen von Lücken in der Versorgung
  • Bedarfsgerechtere Ausrichtung bestehender Angebote
  • Verbesserte Vermittlung, Information und Begleitung durch Dritte
  • Gezieltere Gestaltung der Übergänge ambulant-aufsuchend – intermediär – stationär
  • Schliessen von Finanzierungslücken

Entsprechende Lösungsansätze und Empfehlungen können im Schlussbericht nachgelesen werden.

Link zum Förderprogramm