Luftschadstoffe verursachen hohe Gesundheitskosten in der Stadt Zürich

Obwohl sich die Luftqualität in der Stadt Zürich verbessert hat, sind die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung immer noch erheblich. Nun zeigt eine Studie von econcept auf, welche externen, volkswirtschaftlichen Kosten diese Gesundheitsschäden für die Wohnbevölkerung der Stadt Zürich verursachen.

Wie aktuelle medizinische Forschungen aufzeigen, können bereits geringe Schadstoffmengen viel erheblichere Gesundheitsschäden verursachen als bisher angenommen. Dank einer erfolgreichen Luftreinhaltepolitik konnte die Luftqualität in der Stadt Zürich während der letzten Jahrzehnte deutlich verbessert werden. Dennoch zählt die Stadt Zürich immer noch zu den am stärksten mit Luftschadstoffen belasteten Gebieten der Schweiz.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im September 2021 ihre neuen Luftqualitätsleitlinien (Air Quality Guidelines) vorgestellt und die Richtwerte den neuen medizinischen Erkenntnissen entsprechend nach unten korrigiert. Ausgehend von den aktuellen Leitlinien und Forschungserkenntnissen nahm econcept im Auftrag der Stadt Zürich eine Abschätzung der Gesundheitskosten vor, welche Feinstaub und Stickstoffoxide bei der Stadtzürcher Bevölkerung verursachen.

Die Studie weist die Abschätzungen in zwei Varianten aus: Die Best-guess-Variante stützt sich auf die aktuelle medizinische Forschung und entspricht damit der Schätzung gemäss aktuellem Kenntnisstand. Sie weist jedoch Unsicherheitsbereiche so-wohl nach oben als auch nach unten auf. Für die At-least-Variante werden hingegen Schätzer verwendet, welche angesichts der neuen Erkenntnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Unterschätzung der luftschadstoffbedingten Gesundheitskosten führen. Die At -least-Schätzungen können somit als Minimalwerte interpretiert werden.

Im Jahr 2020 betrugen die jährlichen luftschadstoffbedingten Gesundheitskosten für Feinstaub (PM2.5) rund 1.3 Mia. CHF bzw. 0.6 Mia. CHF. Die Schätzungen für Stickstoffoxide (NO2) liegen bei rund 0.9 Mia. CHF bzw. 0.6 Mia. CHF. Da sich die Gesundheitswirkungen der betrachteten Stoffe nicht abgrenzen lassen, dürfen die Ergebnisse nicht addiert werden.

Ein Blick in das städtische Emissionskataster legt offen, dass an den PM2.5-bedingten Gesundheitskosten Holzfeuerungen die grössten Anteile an den Gesundheitskosten haben. Fast die Hälfte der NO2-bedingten Gesundheitsschadenskosten werden dem motorisierten Strassenverkehr zugeordnet.

Der Vergleich zur Luftqualität im 2015 zeigt, dass die Verbesserung einen Vorteil für die Gesundheit der Bevölkerung gebracht hat, der in der Studie als deutlichen monetären, volkswirtschaftlichen Nutzen ausgewiesen wird.

Medienmitteilung Stadt Zürich

WHO Air Quality Guidelines

Bericht