Evaluation der Biodiversitätsbeiträge in der Landwirtschaft

Die Biodiversitätsbeiträge wirken und die quantitativen Etappenziele der Agrarpolitik 2014-17 wurden erreicht. Dennoch besteht Verbesserungsbedarf bei Erhalt und Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft – dies zeigt die Evaluation der Biodiversitätsbeiträge von econcept, Agridea und L'Azuré unter Mitarbeit von Agroscope.

Die Biodiversitätsbeiträge sind Teil der Direktzahlungen und wurden im Verlauf der letzten Jahre verschiedentlich angepasst, zuletzt mit der Agrarpolitik 2014-17. Mit Blick auf die anstehende Agrarpolitik 2022+ wurde eine umfassende Evaluation von Konzept, Vollzug und Wirkung der Biodiversitätsbeiträge im Zeitraum 2014-2017 durchgeführt. Dabei wurden auch erste Daten aus drei Erhebungsjahren des Monitoringprogramms «Arten und Lebensräume Landwirtschaft» (ALL-EMA) von Agroscope berücksichtigt.

Die Evaluation zeigt, dass die Biodiversitätsbeiträge Wirkung erzeugen und dass die quantitativen Etappenziele der Agrarpolitik 2014-17 erreicht wurden. Zudem ist das Konzept weitgehend kohärent und bei landwirtschaftlichen Akteuren breit akzeptiert.

Verbesserungsbedarf besteht

  • bei der Erreichung der quantitativen Ziele nach Zonen und Regionen gemäss den so genannten Umweltzielen Landwirtschaft (UZL),
  • bei der Qualität der Biodiversitätsförderflächen und bei der Erreichung der qualitativen Ziele,
  • bei der Kohärenz der Ziele innerhalb der Biodiversitätsbeiträge,
  • zwischen der Biodiversitätsförderung und anderen Zielen der Agrarpolitik, sowie
  • bei der heterogenen und eher minimalistischen Umsetzung durch die Kantone.

Die Analyse von Konzept und Umsetzung zeigt die vielfältigen Herausforderungen und Erwartungen, mit welchen die Biodiversitätsbeiträge konfrontiert sind. Diese lassen sich vereinfacht in zwei Spannungsfeldern zusammenfassen:

  • Steuerung und Wirkungsorientierung (top down) vs. Handlungsspielräume und Empowerment (bottom up)
  • Regionalisierung, d.h. regional angepasste Lösungen vs. Standardisierung und Transfereffizienz

Evaluationsbericht