Real­la­bore sys­te­ma­tisch ana­ly­sie­ren!

In der Nach­hal­tig­keits­for­schung wer­den immer häu­fi­ger Real­la­bore ein­ge­setzt. Doch ihre Aus­wer­tun­gen sind nach wie vor in­kon­sis­tent. Neu schla­gen des­halb die Uni Genf, ZHAW und econcept eine Aus­wer­tungs­sys­te­ma­tik vor.


Bei der Er­for­schung von kom­ple­xen Nach­hal­tig­keits­fra­gen grei­fen For­schende ver­mehrt zum In­stru­ment der Real­la­bore. Bis­lang fehlt je­doch ein ein­heit­li­cher Rah­men, um die Er­fol­ge, Lern­pro­zes­se und lang­fris­ti­gen Wir­kun­gen der Ex­pe­ri­men­te zu mes­sen und zu ver­glei­chen.

Real­la­bore sind Ex­pe­ri­men­tier­fel­der, in denen Lö­sun­gen für Klima­neu­tra­li­tät und nach­hal­tige Lebens­qua­li­tät pra­xis­nah er­probt wer­den. Ihre Aus­ge­stal­tung ist je­weils sehr kon­text­ab­hän­gig: Die An­zahl an be­tei­lig­ten Akteur:innen ist eben­so un­ter­schied­lich wie die Ziel­set­zun­gen und Zeit­ho­ri­zon­te.

Die He­te­ro­ge­ni­tät der Real­la­bore stellt eine Her­aus­for­de­rung für eine kon­sis­tente Be­wer­tung ihrer Er­geb­nis­se dar. Wie die Ein­schrän­kun­gen ak­tu­el­ler Be­wer­tungs­an­sät­ze von Real­la­bo­ren über­wun­den wer­den kön­nen, zeigt eine Stu­die, die econcept mit For­schungs­part­ne­r:innen im Rah­men des SWICE-Pro­jekts durch­ge­führt hat.

Die Stu­die eruiert vor allem fol­gen­de Schwie­rig­kei­ten hin­sicht­lich der ak­tu­ell ver­wen­de­ten Aus­wer­tungs­an­sät­ze:

  • Die An­sät­ze zur Be­wer­tung der Wir­kun­gen un­ter­schei­den sich er­heb­lich von Real­la­bor zu Real­la­bor.
  • Teil­wei­se wer­den die An­sät­ze der Kom­ple­xi­tät der Pro­zes­se in einem Real­la­bor nicht ge­recht.
  • Es ge­lingt mit den ak­tu­el­len An­sät­zen nicht im­mer, die län­ger­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen zu er­fas­sen.

Auf­grund der durch­ge­führ­ten Ana­ly­se schlägt die Stu­die vor, Real­la­bore mit­tels der Theory of Change (ToC) aus­zu­wer­ten. Die Theory of Change bie­tet die Mög­lich­keit, Zie­le in kurz-, mit­tel- und lang­fris­ti­ge Ebe­nen zu struk­tu­rie­ren, Wirk­pfa­de trans­pa­rent zu ma­chen und da­bei die Viel­falt der Pro­zes­se zu be­rück­sich­ti­gen. Wich­tig ist, dass die Theory of Change be­reits bei der Pla­nung der In­ter­ven­tio­nen ein­ge­setzt wird.

Die Pu­bli­ka­ti­on trägt so­mit da­zu bei, Real­la­bore als Me­tho­de der Nach­hal­tig­keits­for­schung zu stär­ken und ihren Nut­zen für Po­li­tik, Ver­wal­tung und Ge­sell­schaft sicht­ba­rer zu ma­chen.

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