MEMCU-Projekt in der Ukraine gestartet: Auftaktveranstaltung in Vinnytsia
econcept begleitet ukrainische Städte und Regionen beim Aufbau energieeffizienter Strukturen. In Vinnytsia wurde das Projekt MEMCU nun offiziell lanciert – mit rund 80 Teilnehmenden vor Ort.
Vinnytsia, Zhytomyr und Lviv sind in der Ukraine bislang die Vorreiter und wurden bereits mit dem European Energy Award (eea) zertifiziert. Nun geht die Initiative einen Schritt weiter: Insgesamt 26 Städte werden künftig am ukrainischen eea-Programm teilnehmen. Der offizielle Startschuss fiel im Rahmen einer Tagung in Vinnytsia, die auf grosses Interesse stiess.
Seit Anfang 2025 leitet econcept die Implementierung des Projekts Municipal Energy Management Certification Ukraine (MEMCU) in Zusammenarbeit mit der GFA Consulting Group und Brandes Energie. Die inländische Koordination verantwortet die ukrainische Städtevereinigung Energy Efficient Cities in Ukraine (EECU), welche die Aufgaben der nationalen eea-Geschäftsstelle übernimmt.
Die Auftaktveranstaltung machte deutlich, wie dringlich das Thema für viele Kommunen ist – und wie gross zugleich die Herausforderungen sind. In der Diskussion wurde klar: Angesichts angespannter Haushaltslagen ist es für viele Städte schwierig, richtig Prioritäten zu setzen. Die klaren Strukturen und Prozesse, wie sie mit dem European Energy Award eingeführt werden, können die Effizienz der Verwaltungsführung erheblich verbessern und unterstützen die Städte wirksam. Das zeigten die präsentierten Erfahrungen aus Vinnytsia und Zhytomyr anschaulich.
Schon vor dem russischen Angriffskrieg zählte die Ukraine zu den energieintensivsten Ländern der Welt. Energiesicherheit hatte daher stets einen hohen Stellenwert. Nun haben die massiven Zerstörungen der Infrastrukturen und Energieversorgung durch die russische Invasion die Situation dramatisch verschärft: Die Notwendigkeit zum Wiederaufbau und der Wille zum grünen Wiederaufbau (build back greener) fordern ukrainische Städte auf mehreren Ebenen. Hinzu kommt das starke Bevölkerungswachstum durch die invasionsbedingte Binnenvertreibung – mancherorts ist die Bevölkerung um bis zu 20 % gewachsen.