Berufslehre im Jugendheim: Für wen ist heiminterne Beschulung zielführend?
Fünf Jugendheime im Kanton Zürich ermöglichen eine Berufsausbildung. Drei davon bieten auch heiminternen Berufsfachschulunterricht an. Eine Analyse von econcept zeigt nun, inwiefern Bedarf nach diesem Angebot besteht.
Bewohner:innen von fünf Jugendheimen im Kanton Zürich haben die Möglichkeit, während ihres Aufenthalts eine Berufsausbildung zu absolvieren. In drei dieser Jugendheime (Albisbrunn, Burghof, Schenkung Dapples) absolvieren die Lernenden den Berufsfachschulunterricht heimintern, in den anderen zwei Institutionen besuchen die Lernenden eine reguläre öffentliche Berufsfachschule.
Unsere Untersuchung macht deutlich: Für viele Zuweiser:innen von Jugendanwaltsschaften, KESB oder Kinder- und Jugendzentren (kjz) ist das Angebot eines heiminternen Berufsfachschulunterrichts ein wichtiges Entscheidungskriterium. So gilt der heiminterne Unterricht als sehr förderlich für eine gelingende berufliche Integration.
Das Angebot des heiminternen Berufsfachunterrichts richtet sich aber nicht an alle jungen Heimbewohner:innen, sondern an vulnerable Bewohner:innen, für welche die externen Berufsfachschulen (noch) nicht zugänglich sind. Zu diesen zählen insbesondere junge Menschen mit psychischen, sozialen oder kognitiven Belastungen oder mit geringen Deutschkenntnissen. Häufig haben diese jungen Menschen auch verschiedene (schulische) Misserfolgserfahrungen hinter sich.
Die heiminterne Beschulung bietet diesen Heimbewohner:innen einen geschützten Rahmen: Kleine Klassen und individuelle Betreuung bieten Stabilität und ermöglichen (oftmals erste) schulische Erfolgserlebnisse, was die Motivation und den Selbstwert der Jugendlichen stärkt. Ob ein:e Jugendliche:r die Berufsfachschule intern oder extern besucht, wird jeweils im Einzelfall abgewogen. Ein späterer Wechsel von der heiminternen an eine öffentliche Berufsfachschule bleibt immer eine Option.
Für viele Zuweiser:innen steht fest: Ohne die Möglichkeit einer heiminternen Beschulung könnten manche Jugendliche keine berufliche Grundbildung absolvieren – dies mit weitreichenden Folgen für ihre Integration in die Gesellschaft bzw. Berufswelt und ihre Selbstständigkeit.